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Symposium Wissenschaft und Spiritualität

Veröffentlicht am 21.02.2020

Heute wird das Interview mit Alia Lesko, Ronald Engert und mir zum Online Symposium Wissenschaft und Spiritualität erneut ausgestrahlt.

Es ist natürlich schwierig über "Erleuchtung" oder "Erwachen" zu diskutieren, da es einerseits so viele Vorstellungen darüber gibt, andererseits so wenig Realisation und Erfahrungswissen. Dies hat sich auch an den bisherigen Kommentaren zum Interview gezeigt.  Gleichwohl lassen sich aus meiner Sicht zwei unterschiedliche Vorstellungen unterscheiden:

a) Erleuchtung als das Ende des Weges

Der/die Realisierte befindet sich nach der Erleuchtung in einem immerwährenden Zustand von glückseliger Befreiung und hat die Fesseln der irdischen Existenz und der anhaftenden Ego-Persönlichkeit hinter sich gelassen, transzendiert. Aufgrund dessen befindet er/sie sich in Einheit mit der Quelle, dem Urgrund des Seins und sein/ihr Handeln ist ein spontaner Ausdruck dieser Verbundenheit. Es gibt nur noch die Quelle, das Nonduale, die Vorstellung eines isolierten Selbst oder Egos hat sich als Konzept herausgestellt, ebenso der Schatten, der vielleicht noch wirkt, aber nicht mehr persönlich ist. Die Welt war eine gedankliche Ansammlung von Konzepten, die einem unbenennbaren Mysterium gewichen ist, dessen Veränderung alleine durch die Quelle, das Nonduale, geschieht.  Menschen haben keinen Einfluss, da sie keinen freien Willen besitzen und nur durch die Quelle bewegt werden. Ökologie und Umweltkrise sind Konzepte eines verhafteten Verstandes und nach der Erleuchtung nicht mehr relevant.

b) Erleuchtung als die Mitte des Weges

In dieser Vorstellung bedeutet Erleuchtung bzw. Erwachen, dass nur die konzeptionelle Brille des Verstandes abgenommen wird und dieser seine Vorherrschaft verliert. Als würde man erkennen, dass man bisher nur im Internet (des Verstandes) gelebt hat und jenseits davon eine andere, reale Erfahrungswelt existiert. Wenn es nicht übersehen oder ausblendet wird, zeigt sich das authentische Selbst, das Seelenbewusstsein, das hinter der Ego-Persönlichkeit verborgen war, und wird durch die Erfahrung der Quelle oder des Urgrunds erweitert, aber nicht ersetzt oder aufgehoben. Auch das bisher dominante Ego bleibt erhalten und dient nun im Idealfall dem authentischen Selbst. Dieses authentische Selbst besitzt einen freien Willen, sich für Handlungen zu entscheiden, und ist sich seiner Verantwortung bewusst, die daraus entsteht. Die Begriffe Ökologie und Umweltkrise werden zwar als Konzepte erkannt, die subjektiv bewertet werden, aber sie verweisen auf reale Veränderungen in der Ökosphäre, die die Lebensgrundlagen bedrohen und von realen Menschen verursacht werden. Dies ist meine persönliche Sichtweise.

 

Hinweis:

Die beste Schilderung über diese beiden Sichtweisen habe ich bei Faisal Muqqadam, dem Begründer der Diamond Logos Lehren, gefunden:

The prejudice of Enlightenment  (YouTube, 12.07.2019)

God, Being, and the Human: A Perspective of Individuated Godhead  (YouTube, 11.02.2020)

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